Botenstoffe

Das erste Corona-Buch aus der Sicht von Kindern und Jugendlichen im Lockdown

Kerstin Kromminga thematisiert psychische Folgen für Kinder und gibt ihnen eine Stimme

BOTENSTOFFE von Kerstin Kromminga ist das erste Buch über die Zeit der Corona-Pandemie, in dem (fiktive) Kinder und Jugendliche selbst erzählen, wie sie die Lockdowns und Schulschließungen erlebt haben. „Und dann, zack: Um die Mittagszeit war der erste Lockdown in der Geschichte des Landes beschlossen und wir hatten auf unbestimmte Zeit keine Schule mehr. Das war Freitag, der 13. So ein Pech.“

Es ist verständlich: Über die Corona Pandemie und die Zeit der Lockdowns, der Schulschließungen, der Langeweile und der Leere in den Straßen möchte niemand mehr gerne sprechen. Und trotzdem hat sie eine ganze Generation besonders betroffen und zum Teil auch geprägt: die Kinder und Jugendlichen, deren Leben über fast drei Jahre komplett auf Pause gestellt wurde. Die Clownin, Trainerin und Autorin Kerstin Kromminga aus Hannover hat darüber ein Buch geschrieben, das am 5. September 2025  veröffentlicht wird und überall im Buchhandel und Online für 15,00 € erhältlich ist. 

BOTENSTOFFE handelt von Kindern und Jugendlichen, die seit der Corona-Pandemie in unterschiedlicher Weise mit psychischen Problemen zu kämpfen haben. Kerstin Kromminga, die sagt: „Mit dem Buch möchte ich auch an diese bisher einmalige Situation erinnern: „Was war noch mal Maskenpause?  Was bedeutet systemrelevant oder „pants optional“? Warum singen Scooter FCK 2020? Und wie schlimm war es eigentlich für viele Kinder und Jugendliche und ihre Familien, wochen- und monatelang ohne Hoffnung aufeinander zu hocken?“ 

Genau in diese Gefühle taucht BOTENSTOFFE ein. Die Kinder und Jugendlichen kommen direkt und ohne Umschweife zu Wort. Marta, Pawel, Ricarda, Malik, Franz, Nadja oder Elif sprechen selbst: über die Quarantäne und die Isolation, über die Unsicherheit, ihre Gesundheit, ihre Ängste, ihr Leben, zum Teil sogar um ihr Leben. 

Mit liebevollen Illustrationen der Protagonist:innen und einer chronologischen Einordnung der Ereignisse zwischen 2020 und 2024 ist „Botenstoffe“ ein sehr schönes und sehr wichtiges Buch geworden.

„Ich denke, wenn wir besser verstehen, wie sich Millionen Kinder während und nach der Pandemie gefühlt haben, dann verstehen wir auch besser ihre fehlende Resilienz, ihre Zukunftsängste, ihr Hadern mit der Gesellschaft. Wir brauchen diese Jugendlichen der `Generation Corona´, sie sind unsere Zukunft!“, betont die Autorin Kerstin Kromminga. 

Für viele Kinder und Jugendliche war Corona ein chronischer Stresszustand, der auf manche wie ein Katalysator für die Entwicklung psychischer Probleme gewirkt hat. Die Wünsche und Bedürfnisse der Kinder wurden viel zu lange in der politischen Diskussion viel zu wenig miteinbezogen. Dieses Buch gibt den Kindern und Jugendlichen eine Stimme und diese Stimme erheben sie lautstark in BOTENSTOFFE.

BOTENSTOFFE ist hochaktuell und macht die psychische und seelische Belastung von Kindern und Jugendlichen in der Zeit der Corona-Pandemie sichtbar und begreifbar. Es hat außerdem ein „Corona Begriffe – Glossar“ und eignet sich gut für die Aufarbeitung der Corona Zeit, z.B. in Schulen. 

Woche der seelischen Gesundheit

Während der Woche der seelischen Gesundheit halte ich zwei Vorträge in Zusammenarbeit mit der Pronova BKK.
Am 10.10.2025 um 15 Uhr: „Bitte recht freundlich!“ Und am 15.10.2025 um 15 Uhr „Botenstoffe – wie unsere Kinder mit der Corona Pandemie umgegangen sind.“

Reinlesen

Am Freitag, den 13. März 2020, wurden Kinder und Eltern in Deutschland darüber informiert, dass die Schulen und Kindertagesstätten bis auf Weiteres geschlossen werden. 

Am Montag, den 16. März 2020, wurde dann der erste Lockdown der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland beschlossen. Was das bedeutete? Es bedeutete, dass dieser Freitag der 13. für viele Kinder und Jugendliche der größte Pechtag aller Zeiten werden würde.

Nadja
Komisch, das ist wirklich total komisch. Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wie das in den „Corona-Ferien“ war. Klar, es gab Lockdowns. Und merkwürdiges Homeschooling. Plötzlich war alles anders. Keine Nudeln mehr im Supermarkt, Klopapier war ausverkauft, voll die Hamsterkäufe und alles …
Und wir wussten alle nicht, wie lange es dauern würde. Wann es endlich wieder normal werden würde. Und ob überhaupt …
Und als es endlich besser wurde, ging plötzlich alles wieder von vorne los. Wieder Lockdown. Es war schlimm! Aber jetzt, wo alles wieder völlig normal ist, da ist mir das alles irgendwie aus dem Gedächtnis gefallen. Alles weg, also fast alles. Das ist strange.

18.03.2020

Bundeskanzlerin Angela Merkel sagt in einer historischen Fernsehansprache:
„Millionen von Ihnen können nicht zur Arbeit, Ihre Kinder können nicht zur Schule oder in die Kita, Theater und Kinos und Geschäfte sind geschlossen, und, was vielleicht das Schwerste ist: Uns allen fehlen die Begegnungen, die sonst selbstverständlich sind. Natürlich ist jeder von uns in solch einer Situation voller Fragen und voller Sorgen, wie es weitergeht. (…) Ich glaube fest daran, dass wir diese Aufgabe bestehen, wenn wirklich alle Bürgerinnen und Bürger sie als IHRE Aufgabe begreifen. Deswegen lassen Sie mich sagen: Es ist ernst! Nehmen Sie es auch ernst! Seit der Deutschen Einheit, nein, seit dem Zweiten Weltkrieg gab es keine Herausforderung an unser Land mehr, bei der es so sehr auf unser gemeinsames, solidarisches Handeln ankommt.“ 

Marta

Die meiste Zeit war Langeweile. LANGEWEILE! Trotzdem war ich angespannt, nervös und oft ganz schön geladen. Mama wollte mir unbedingt so ’ne App runterladen mit Meditationsübungen.
„Die Boxatmung hilft dir zu entspannen. Schließe deine Augen und atme langsam durch die Nase ein, zähle dabei bis vier …“  Da war für mich Ende. Aus! Finito! Was soll der Scheiß? Das ist doch total cringe!  Wenn ich aufstehe, hab’ ich nur einen Gedanken: Meine Füße sind ganz unbenutzt.
Ich kann nicht gehen. Mein Kopf ist ganz unbenutzt, ich kann nicht denken. 

Franz

Ihr könnt euch das nicht vorstellen. Ich hab’ Corona und darf nicht mal mehr raus oder spazieren gehen. Zu #Bleibtzuhause! kommt jetzt noch Quarantäne. Totale Isolation. Die Straßen sind eh menschenleer. Alle sind drinnen: Homeoffice, Homeschooling, Home am Arsch. Leave no one behind. Echt? Mein bescheuerter Onkel sagt: „Geh doch mitten in der Nacht, dann begegnest du niemandem.“ 

Geniale Idee. Cool wäre es, wenn es so einen geheimen Treffpunkt gäbe – wo sich alle „Coronist:innen“ nachts im Park treffen. Yeah! Alle Schaukeln nur für uns! Und ich nehme die Rutsche. 

Pawel
Dann gab es die Stoffmasken. Damals fand ich das gut – mit der Maske rauszugehen. Ich dachte, dass ich so irgendwas tun konnte. Da hatte ich ein gutes Gefühl. Omi hat ganz viele für uns genäht. Sogar welche mit Pinguinen drauf. Ich konnte aber nicht gut damit atmen. Und geholfen haben die ja wohl gar nicht in echt.
Mein Lieblingswort in der Schule war „Maskenpause“. Dann wurden alle Fenster weit aufgerissen und wir durften die Masken für ein paar Minuten absetzen.

Über die Autorin

Kerstin Kromminga kommt aus einem kleinen Dorf in Ostfriesland. Sie hat ein Diplom in Politischen Wissenschaften und Journalistik von der Universität Hamburg. Außerdem hat sie eine Schauspielausbildung mit Schwerpunkt Clownerie gemacht. Kerstin Kromminga hat als Radio- und Fernseh-Journalistin für Radio Bremen und den NDR gearbeitet.
Sie war viele Jahre lang Clinic-Clownin in Kinderkliniken und Senioreneinrichtungen und außerdem in vielen freien Theaterproduktionen für Kinder und Jugendliche als Schauspielerin mitgewirkt (z.B. Schnürschuhtheater Bremen, Junges Theater Bremen).

Kerstin Kromminga arbeitet jetzt freiberuflich als Trainerin für Freundlichkeit, Stressbewältigung & Mobbing-Prävention und als Autorin.
Sie ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt in Hannover. 
BOTENSTOFFE ist ihr erstes (Jugend) Buch.

Blog Botenstoffe

Lockdown Themen

„Die Generation Corona hat nicht gelernt, ihre eigenen Probleme zu lösen“ Das sagte vor kurzem ein Lehrer zu mir, der gerade meine fünfte Klasse einer Gesamtschule übernommen hat. „Sie fragen wegen der einfachsten Dinge nach und brauchen Unterstützung. Alleine kriegen sie es oft einfach nicht hin…“ Während der Corona Pandemie fiel für die allermeisten Kinder …

Kontakt

Bitte nehmen Sie Kontakt zu mir auf. wenn Sie „Botenstoffe“ rezensieren wollen oder weitere Informationen zum Buch haben möchte. Ich freue mich über Ihre Mail.

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